Selbsthilfegruppen sind eine sinnvolle Ergänzung zu ärztlicher oder therapeutischer Behandlung. Selbsthilfegruppen sind kein Behandlungsersatz.
Bei akuter Traumatisierung ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe nicht die angemessene Hilfsform. Es besteht die Möglichkeit der eigenen Überforderung, die Gefahr des "Triggerns", der Re-Traumatisierung, der Dekompensation. Gruppen, in denen sich Männer zusammenschließen, die ihr Trauma schon therapeutisch bearbeitet haben bzw. selbst Wege für die Bearbeitung erlebt haben, sind dagegen eher denkbar. Hierbei müsste mit den betroffenen Männern die inhaltliche Ausgestaltung der Gespräche Teil der Reflexion über die konkrete Selbsthilfegruppenarbeit sein.
Eine Alternative für Selbsthilfegruppen sind ärztlich oder therapeutisch angeleitete Gruppen in Beratungsstellen, Tageskliniken, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen. Wenn hier alltagspraktische Bewältigungsübungen für die Anspannungsreduktion / Erregungsreduktion erprobt und erlernt werden können, ist danach eine Überleitung in Selbsthilfe denkbar. Die betroffenen Männer sollten dadurch in die Lage versetzt werden, diese Übungen eigenständig für sich selbst bzw. für die Arbeit in der Gruppe umzusetzen und fortzuführen.
Eine weitere Alternative sind so genannte trialogische Treffen. Hier besprechen sich professionelle Fachkräfte, traumatisierte Männer und Angehörige miteinander. Durch die Beteiligung professioneller Fachkräfte ist die Möglichkeit für einen konstruktiven Austausch gegeben. Bei professionell zu bearbeitenden Störungen kann Hilfestellung vor Ort gegeben werden.
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