Traumatisierter Mann





Männer und Trauma

Informationen der Arbeitsgemeinschaft
MännerGesundheit Hamburg (2003–2019)


Was hilft einem Mann?

Soziales Umfeld

Vertraute Menschen können einem traumatisierten Mann hilfreich sein. Je weniger er anderen etwas vorspielen muss, desto eher findet er in ein inneres Gleichgewicht zurück. Die Stimmungslage des betroffenen Mannes darf nicht übersprungen werden. Ihn in die Nähe seines Traumaerlebens zurückzuführen, wenn er selbst dies nicht möchte, ist kontraproduktiv. Genauso wenig nützlich ist es, ihn vor der Begegnung mit einer dem Traumaerlebnis vergleichbaren Situation zu schützen, wenn er selbst die Konfrontation mit diesem Erlebnis sucht. Der traumatisierte Mann braucht eine stabile, geduldige und verlässliche Begleitung, die ihm auch ermöglicht, Unsicherheiten zu zeigen und Ratlosigkeit zuzulassen.

Professionelle Hilfe

Kommt ein Mann nicht aus eigenen Mitteln über seine Traumatisierung hinweg, benötigt er professionelle Hilfe, möglichst durch eine Fachkraft für Traumatisierung. Meist klärt der Berater oder Psychotherapeut zusammen mit dem Ratsuchenden in Erstgesprächen, welche Art der Bearbeitung des Traumas angebracht erscheint. Kein Mann sollte sich schämen, Therapie in Anspruch zu nehmen. Bevor ihn sein Trauma immer mehr an einer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hindert, ist das Aufsuchen von Fachleuten das bessere Mittel.

Selbsthilfegruppen

Für manche Traumata, mit denen Männer leben, gibt es inzwischen Selbsthilfegruppen. Hier geben sich die Teilnehmer gegenseitig unterstützend Raum, um ihre Themen zu besprechen. Manchmal ist es schon hilfreich, in einer solchen Gruppe zu erleben, dass man mit seiner Problematik nicht allein ist. Auch die Verarbeitungswege der anderen ähnlich Betroffenen zu erfahren und eventuell von ihnen zu lernen, kann nützlich sein. Dabei wird immer auch wieder deutlich, dass Selbsthilfegruppen kein Behandlungsersatz sind.

Was hilft…

durch Gespräche mit anderen Unterstützung erfahren
mit anderen Menschen Zeit verbringen
angenehme Dinge unternehmen, die von der Belastung ablenken (z.B. Sport, Hobbys, Lesen)
Entspannungsmethoden anwenden (z.B. Atemübungen, Meditation, beruhigende Musik oder beruhigende Selbstgespräche)
Genug Schlaf und gesunde Ernährung
Pausen einlegen
versuchen, einen normalen Tagesablauf aufrecht zu erhalten
angenehme Aktivitäten in den Tagesablauf einplanen
gemäßigte körperliche Betätigung
professionelle Beratung aufsuchen
Tagebuch schreiben.

Was nicht hilft…

zur Bewältigung der Belastung Alkohol trinken oder Drogen gebrauchen
sich überarbeiten
es extrem vermeiden, über das Ereignis oder den Tod einer geliebten Person nachzudenken oder zu sprechen
sich von Familienmitgliedern und Freunde zurückziehen
nicht auf sich selbst Acht geben
Wut oder Gewalt
sich überessen oder zu wenig essen
übermäßig Fernsehen konsumieren oder Video spielen
anderen die Schuld geben
riskante Dinge tun (z.B. waghalsig fahren, keine Vorsichtsmaßnahmen treffen, Alkohol oder Drogen konsumieren)
Sich von angenehmen Aktivitäten zurückziehen.

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