In Selbsthilfegruppen schließen sich Menschen mit einem gemeinsamen Thema aus eigener Initiative zusammen, um gemeinsame Ziele zu verfolgen und sich als "Experten in eigener Sache" selbst zu helfen. Der Grundgedanke ist, dass Menschen, die von einer Krankheit, einem Lebensproblem oder einer Konfliktsituation selbst betroffen sind, eine Gruppe bilden. Innerhalb der Selbsthilfegruppe bestimmen die Teilnehmenden selbst, was und wie viel sie von sich in die Gruppe einbringen und die Gruppe bestimmt zusammen, wie die Arbeit miteinander gestaltet wird. Die Gleichberechtigung aller Teilnehmenden soll Abhängigkeiten vermeiden bzw. abbauen helfen und Hierarchisierungen innerhalb der Gruppe entgegenarbeiten. So können etwa Aufgaben abwechselnd von jedem Mitglied wahrgenommen, die Moderation reihum übernommen oder auch Gruppenregeln regelmäßig reflektiert und verändert werden. Jedes Gruppenmitglied trägt Verantwortung für das, was in der Gruppe geschieht. Für den Mann, der das nicht für sich annehmen kann, sind andere Hilfen sinnvoller. In der Selbsthilfegruppe trägt jeder dagegen Verantwortung dafür, dass alles, was in der Gruppe besprochen wird, auch in der Gruppe bleibt und nicht nach außen getragen wird. Diese gegenseitige Verschwiegenheitspflicht ist der Grundpfeiler für einen konstruktiven und hilfreichen Umgang miteinander.
Selbsthilfe beruht also auf den Prinzipien von Freiwilligkeit, Selbstbetroffenheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Verschwiegenheit.
Selbsthilfegruppen stärken das Selbstbewusstsein, fördern soziale Kontakte und geben Orientierung und neuen Halt. Durch die regelmäßigen und kostenlosen Treffen können Isolation und Einsamkeit vieler Betroffener abgebaut werden und häufig entwickeln sich neben den Gruppentreffen auch gemeinsame Aktivitäten.
Selbsthilfekontaktstellen (in Hamburg: Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen – KISS) unterstützen bestehende Selbsthilfegruppen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit, bei der Raumsuche, der Vermittlung neuer Interessierter und durch Hinweise zu Fachreferenten und anderen Experten.
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